turn

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„turn“ – eine Installation für die Documenta 16

Die Installation „turn“ ist ein Vorschlag für die Documenta 16.
Die Zeit ist abgelaufen. Es ist nicht fünf vor zwölf. Es ist zwölf. Etwas ist vorbei: Die Vergangenheit. Die Chance, Dinge besser gemacht zu haben. Wir können es nicht ändern. Trotzdem muss es weitergehen. Mit neuen Ideen, mit neuen Konzepten, kreativ, anders. Das betrifft jeden Bereich. Auch die Kunst.
„turn“ ist eine Sanduhr aus gehärtetem Polycarbonat, fest und unbeweglich eingebaut als zentrale Säule in das Fridericianum in Kassel, eines der ersten öffentlichen Museen Europas, Sitz der Documenta. Der Sand der Uhr befindet sich nur noch in der unteren Schale. Es wird sofort deutlich: Eine weitere Zeitmessung wird erst durch Drehung der Sanduhr möglich. Da die Sanduhr aber fest in das Gebäude eingearbeitet ist, es mitträgt, erscheint eine Drehung unmöglich – es sei denn, es findet eine Drehung des ganzen Gebäudes statt. Dies kann im Kopf und in der Fantasie geschehen: Eine fantastische Wendung. Sie führt zu einer neuen Lösung, eröffnet eine neue Dimension.

„turn“ als Teil des Fridericianums und der Documenta, wo sich Kunst und Kreativität der Welt versammeln, macht deutlich, dass diese Suche nach neuen Lösungen eine gemeinsame Suche ist. Das sich der Sand der Uhr aus dem Sand der großen Wüsten der Kontinente unserer Welt zusammensetzt, macht diesen Gedanken zu einem globalen Gedanken.

Für dieses Projekt suche ich Helfer und Türöffner.
Axel Wagner, März 2022